„Wir sagen Dankeschön … wir wollen weiter alles geben“ sang der Chor der Kirchlichen Sozialstation Ettlingen am 23.06.2025 zum Auftakt der Feier zum 50. Jubiläum der Sozialstation und des 20-jährigen Bestehens ihres Fördervereins im Saal der Kulisse Ettlingen.
Zahlreiche Ehrengäste begrüßte Vorsitzende Ulrike Kayser. Sie erinnerte an die Gründung und die Entwicklung der Sozialstation seitdem (wir berichteten) und betonte, „es war zwar eine katholische Gründung, aber wir versorgen alle Betroffenen, unabhängig von ihrem Glauben“. Kayser sprach von einer ständigen Weiterentwicklung der Angebote auch in Abstimmung mit Hausärzten. Ihr Dank galt allen – auch ehrenamtlichen – Begleitern in den 50 Jahren, besonders den großzügigen Spendern, die die Arbeit erst ermöglichen.
Friedhold Geißler, Vorsitzender des Fördervereins, ging kurz auf Angebote wie Ausflüge und anderes ein, schloss sich dann dem Dank an die Spender an und warb um weitere Mitgliedschaften im Förderverein. Pfarrer Thomas Ehret, der tags zuvor den Festgottesdienst in Herz Jesu gehalten hatte, betonte, „für die Kirche ist wichtig, den Glauben zu verkünden, aber auch der Dienst am Nächsten“ wie ihn die Mitarbeiter der Sozialstation „mit Herzblut leben“. Die Zukunft müsse so gestaltet werden, „dass niemand übersehen wird im caritativen Netzwerk“. „Bei der Gründung gab es noch keine Pflegeversicherung“ stellte die Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes der Erzdiözese Freiburg, Birgit Schaer, heraus. Die Sozialstation Ettlingen biete alles für besondere Lebenslagen und der Förderverein sei der Rückhalt dafür. Das sei wichtig, denn immer mehr Menschen seien auf Pflege angewiesen. Sie forderte, dass aus den Milliarden des Sondervermögens im Bundeshaushalt „auch Gelder für die soziale Infrastruktur fließen“.
In Grußworten dankten Oberbürgermeister Johannes Arnold, der Hilfe der Sozialstationen bei seiner Mutter selbst erlebt habe, für das „enorme Engagement“. Die Sozialstation sei eine tragende Säule in der Stadt meinte der OB und wurde umgehend Mitglied im Förderverein. Auf die „engagierte Arbeit der Sozialstation an den Menschen“ könne man stolz sein sagte der stellvertretende Geschäftsführer der AOK Mittlerer Oberrhein, Andreas Schneider, und kündigte weitere enge Zusammenarbeit an.
Bevor es in eine von Barbara Dietrich-Schleicher vom Caritasverband moderierte Podiumsdiskussion ging, übergab Lorenzo Saladino ein Scheck über 1.500 Euro aus dem Erlös des Ettlinger Pfennigbasars an die Sozialstation.
Fragen der Moderatorin rund um die Arbeit, die Aufgaben und die Verbindung zur Kirche der Sozialstation beantworteten OB Arnold, Pfarrer Torsten Ret, Pflegedienstleiter Gerd Langner und zwei Auszubildende der Sozialstation, Monica Petruzzella und Agnes Stawski. „Kein alter Zopf“ sei die kirchliche Sozialstation mit „einem Profil, das sonst keiner hat“ betonte Pfarrer Ret. Plauderbänkchen im Horbachpark, Besuchsdienste und Briefe von Schülern an einsame Menschen führte der OB als Wege der Stadt gegen Einsamkeit an und Birgit Schaer hob die Bedeutung der Quartiersarbeit hervor. „Es ist schön mit den Leuten zu arbeiten, wir machen es gerne“ betonten die beiden Azubis auf die Frage, warum sie den Berufsweg eingeschlagen haben. Lob bekamen sie dafür von Langner. „Gut und mit Würde pflegen“ zog die Moderatorin eine Bilanz für die Zukunft.
Mit einem Musikkabarett von Markus Kapp im Kinosaal und vielen Gesprächen klang die Feier aus.